Englischsprachige Literatur

Bonnett Alastair

Die seltsamsten Orte der Welt

C.H. Beck, München 2015

Galbraith3

Diese Buch mit seinen liebevollen Illustrationen ist sowohl ein optisches als auch ein haptisches Vergnügen, dem Beck Verlag sei Dank dafür.

Der Verfasser dieses seltsamen Reiseführers ist Professor für soziale Geographie in Newcastle und auch Anhänger der Psychogeografie, was immer das bedeuten mag. Er schreibt gelegentlich etwas schwammig oder additiv, wohl ziemlich wörtlich übersetzt von Andreas Wirthensohn; sein Sujet ist faszinierend, manchmal auch abstoßend, auf jeden Fall aber fesselnd.

Er beginnt mit “Verloren gegangene Orte”, und hier mit “Sandy Island”, das tausend Meilen vor der Küste Queensland in den Seekarten eingetragen ist, aber nie existiert hat. Und ähnlich skurril geht es weiter mit seiner Forschungsreise. Er entdeckt mitten in unserer bis zum letzten Winkel erforschten Welt immer neue unbekannte Orte, manchmal gleich um die Ecke in seiner Heimat Newcastle, manchmal im hintersten Sibirien.

Und der Leser begleitet ihn auf seinen Streifzügen mit staunendem, oft erschrockenem Blick und sieht auch seine vertraute nähere Umgebung mit neuen Augen.

 

“Der “Nicht-Ort” der Utopie verfügt heute über Tausende von Außenposten. Manche davon sind Überbleibsel vergangener Hoffnungen, andere werden ganz neu ins Leben gerufen. Immer aber zeugen sie von der mächtigen und paradoxen Sehnsucht der Menschheit nach Flucht und Ankommen.” (S.179).