Weite_Welt

Bakkeid Heine

Triff mich im Paradies

rowohlt Polaris, Hamburg 2019

Ernestam2

Bakkeid (Jg. 1974) hat sich in Norwegen mit Jugendbüchern einen Namen gemacht, ehe er anfing, Krimis zu schreiben. Dies ist der zweite einer entstehenden Reihe mit dem abgehalfterten internen Ermittler der Polizei Thorkild Aske, der nach einem Unfall mit Todesfolge schwer verletzt im Gefängnis saß und sich mit seiner Schuld, Tablettensucht  und Selbstmordgedanken herumschlägt.

Eine Krimiautorin (!) engagiert ihn, um ihr bei Recherchen zu helfen, eigentlich jedoch, ihre jugendliche Tochter zu finden, die sie zur Adoption freigegeben hat. Der Ermittler vor Aske ist ermordet worden. Weitere Morde säumen den Weg des griesgrämigen, absolut negativ auftretenden Hauptakteurs, auch die ihn umgebenden Gestalten sind alle Kotzbrocken.

Dass sich dieses Werk in Norwegen auf die Bestsellerliste hieven konnte, wie der Klappentext behauptet, lässt tief in die schwarze norwegische Seele blicken.

Demgegenüber sind die für ihren Bierernst verschrienen Deutschen von geradezu mediterraner Lebensfreude. Da das Leseteufelchen Nordnorwegen im strahlenden Sonnenschein erlebt hat, kann es die angebliche Düsternis von Landschaft und Menschenschlag nicht nachempfinden.