Englischsprachige Literatur

Harper Jane

Zu Staub (The Lost Man)

rowohlt/Polaris, Hamburg 2019

Galbraith3

Dies ist bereits der dritte “Thriller”, den Jane Harper vorlegt, und sie wird immer besser, auch in der deutschen Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann ein absolutes Lesevergnügen, wenn auch die Bezeichnung “Thriller” irreführend ist, denn hier handelt es sich um eine sich sehr bedächtig entwickelnde Handlung, in der alles nicht so wichtig ist wie die Weidelandschaft  westlich von Brisbane, die allmählich in Wüste übergeht und in der der Mensch in der Gluthitze allein allenfalls einen Tag überleben kann.

Und so wird auch der Farmer Cam von seinen Brüdern tot am Grabstein eines Stockman aufgefunden, sein Jeep meilenweit entfernt. Zuerst überwiegt die Trauer, aber allmählich kommen zumindest dem einen Bruder, Nathan, Zweifel daran, ob es wirklich ein Unfall war, denn sie alle wissen eigentlich sehr genau, dass man sich nie von seinem Auto entfernen sollte.

Natürlich hat die Familie reichlich Skelette im Schrank. So war schon der Vater ein übler, gewalttätiger Kerl und sein Sohn Cam hat offensichtlich die väterlichen Gene geerbt. Es gibt reichlich Frauengeschichten, aber am Ende findet sich für Nathan ein happy end, der Mord bleibt ungesühnt.