Die Geschichte der Sintflut ist eigentlich nur der Aufhänger für eine Geschichte der Zivilisationen rund um das Schwarze Meer. Die Sintflut- Flutkatastrophe um 6800 v.C. ließ die Wassermassen aus dem Mittelmeer über die entstehenden Dardanellen ins viel tiefer liegende Schwarze Meer strömen, so der heutige Forschungsstand. Ein Beleg für dieses Ereignis sieht Haarmann  auch darin, dass in allen Völkern um das Schwarze Meer herum Mythen von einer großen Flut existieren.

Die von Haarmann ausführlich beschriebene “Donauzivilisation” war älter und höher stehend als die frühen Sumerer und hatte auch schon eine Schrift, wenn auch bis heute nicht entziffert, weil Vergleichsdokumente fehlen.

Nach heutigem Forschungsstand kamen die Indoeuropäer aus dem “äußersten Winkel Osteuropas”, westlich des Don. Nach 6700 v.C. kam erst einmal eine kleine Eiszeit, bis sich um 5800 v.C. das Klima ziemlich abrupt erwärmte, was den dortigen Zivilisationen zu einem Aufschwung verhalf. “Das Entwicklungsstadium einer Hochkultur wird im zentralen Areal (Vinca-Region) um 5500 v.C. erreicht” (S. 55), im Gebiet des heutigen Rumäniens. Hier finden sich Techniken der Metallurgie früher als im Vorderen Orient. Gold wurde zuerst in Europa bearbeitet. (S. 77).

Dieses “Alteuropa entwickelte “technologische Errungenschaften und komplexe Gesellschaftsstrukturen... wie sie zur damaligen Zeit nirgendwo sonst in der Welt verwirklicht wurden“ (S. 158).

Ein gut recherchiertes faktenreiches Sachbuch!