Leseteufel Deutsch

Fels Ludwig

    Mister Joe

Luchterhand 1997

Precht

 Wenn ein Autor Gott für ein Buch dankt, dann ist entweder Hybris oder Dummheit oder beides im Spiel. Gott wird für meinen Geschmack in diesem Roman allzu oft bemüht, vielleicht nur, um zu verbrämen, worum es Fels wirklich geht.

Er klagt hier vordergründig die bösen deutschen Männer an, die nach Manila fliegen, um dort ihren in Deutschland nicht so tolerierten Sexpraktiken ungestört nachgehen zu können. In schwülstigem Stil und mit Freude am ekligen Detail breitet Fels das aus. Zitat: “Draußen die Schwüle wie ein Vakuum...Dreck schimmerte schwarz in der Luft...Es roch nach Dämmerung und Verwesung...”

Genug? Wieder ein alternder Autor, dessen Fantasie ein bisschen arg schmierig und unappetitlich geworden ist. Weil es ihm immer schwerer fällt, sich den nötigen Kick zu verschaffen?