Leseteufel Deutsch

Schütt Peter

    Allahs Sonne lacht über der Alster

Mut, Asendorf, 2002

Precht

“Einhundertelf Geschichten aus der 1002. Nacht”
lautet der Untertitel dieser Kurz- und Kürzest- geschichtensammlung. Und eine ist ein größeres Ärgernis als die andere. Das kommt davon, wenn der Leseteufel Buchempfehlungen in pädagogischen Zeitschriften vertraut und ein Buch zur Förderung der Völkerverständigung erwirbt mit dem Hintergedanken, es im Unterricht einsetzen zu wollen. Nur der geringste Teil der Geschichten beschäftigt sich mit Muslimen und Christen in Hamburg, der weitaus größte Teil handelt von Peter Schütt und seinem Leben als Gutmensch. Es mag als exemplarisch für die 68er Linksextremen und ihre Wandlung zum konservativen Muslim ganz erhellend sein, aber der Wille, Schriftsteller zu werden , steht nicht für das Vermögen zu schreiben. Der Leser rettet sich damit, dass er sich an der unfreiwilligen Komik Schütts erheitert, so wenn der “Autor” schreibt: “Im Sommer habe ich mich etliche Male im Schatten von Heinrich Heine(-s Denkmal!) gesonnt...” (S.100). Genug, kein Wort mehr, der Ärger ist zu groß.