Leseteufel Deutsch

Nink Stefan

    Donnerstags im Fetten Hecht

Blanvalet Random House, München 2014

Precht

Stefan Nink ist ein weitgereister Journalist, der über 30 Reisebücher veröffentlicht hat. Hier hat er sich eine so unwahrscheinliche wie komische Rahmenhandlung einfallen lassen für 7 weitere Reiseberichte, diesmal der etwas ungewöhnlicheren Art. Der Provinzjournalist Siebeneisen, dessen Leben sich zwischen Stapeln von National Geografic Heften und seiner Stammkneipe “Zum Fetten Hecht” abspielt, soll nämlich für seinen Kumpel Schatten, den Iren O`Shady, alle 7 Miterben finden, damit Schatten seinen Anteil am 50 Millionen Erbe einer entfernten Verwandten bekommt.

Und wie das Schicksal so spielt, muss er in China suchen, in Australien, Nepal, in der Antarktis, in Louisiana, Südafrika und in der Mongolei, für den Leseteufel ein Heimspiel, da er Mongolei und Mongolen ein wenig zu kennen glaubt.

Und hier zeigt sich, dass Nink zwar haarstäubend übertreibt, aber genau kennt, wovon er schreibt. Manchmal geht dem Leseteufel zwar die gespielt blauäugige Art Siebeneisens auf die Nerven, aber insgesamt ein liebenswürdig-witziges Lesevergnügen. Da es einen zweiten Band gibt, ist das Abenteuer mit dem Auffinden der 7 Miterben noch nicht zu Ende.

Das Geschehen wird sozusagen gespiegelt durch Siebeneisens Stammtischspezl Wipperwürth, der für ihn die Reisen vom Fetten Hecht aus organisiert, immer mit einem strengen Blick auf die Reisespesen. Wieviel da aus Ninks eigenen Erfahrungen als Reisejournalist mit knausrigen Auftraggebern eingeflossen ist, möchte der Leseteufel gar nicht wissen.