Leseteufel Deutsch

Lotz Sarah

    Tag Vier

Goldmann, München

Precht

Ob dies der erste Roman der südafrikanischen Autorin ist, bleibt dem Leseteufel verborgen, aber es wird ganz sicher der letzte sein, den er von Sarah Lotz liest.
Als Kreuzfahrer hat der Leseteufel natürlich begierig nach diesem „Thriller“ über eine Kreuzfahrt mit dem Luxusliner „Beautiful Dreamer“ gegriffen. Auf der Fahrt durch den Golf von Mexiko beginnen am Tag vier der Reise die Probleme, da die Maschinen aussetzen, damit nach einiger Zeit auch die Generatoren, so dass die Passagiere in glühender Hitze ohne Klimaanlage auskommen müssen. Gleichzeitig bricht auch – äußerst unwahrscheinlich- jegliche Funkverbindung nach außen ab. Kein Schiff kommt vorbei, Besatzung und Passagiere sind völlig auf sich gestellt. Als eine junge Frau tot in ihrer Kabine gefunden wird, verschärft sich die Lage. Dazu kommt, dass das berühmte Medium Celine sich plötzlich in eine Art unheilvollen Guru entwickelt, der Scharen von Anhängern um sich sammelt und ihnen Schutz und Erlösung verspricht. Celine wiederum wird misstrauisch beobachtet von einem Journalisten, der eigens an Bord gekommen ist, um sie als Betrügerin zu entlarven. Soweit ist der Plot nachvollziehbar. Dann jedoch gerät die Geschichte nicht nur der Besatzung, sondern vor allem der Autorin außer Kontrolle: Geister erscheinen, das Schiff treibt in einen Hafen, die Passagiere und Besatzung verfallen in Halluzinationen, schließlich landet das Schiff menschenleer in einer apokalyptischen Horrorszenerie. Wer´s mag.