Knellwolf Ulrich
Roma Termini
Fischer Frankfurt, 8. Aufl. 2002 Neuersch. 1992
Wenn der Leseteufel einen Schweizer Krimiautor entdeckt, kommt große Freude auf, denn Roger Graf ist in bester Erinnerung. Und “ein brisanter Krimi über das Verhältnis von Kirche und Macht”, wie im Klappentext angekündigt, klingt verheißungsvoll.
Doch schon nach ein paar Seiten breitet sich ein flaues Gefühl im Leserhirn aus. Hier hat es ein promovierter Theologe wohl auch einmal versucht, einen Reißer zu schreiben. Die Ich-Erzählung kommt einfach nicht in die Gänge. Die Handlung ist für den theologischen Laien allenfalls verwirrend, niemals spannend. Vielleicht lässt sich ein Insider genüsslich die Anspielungen auf die katholischen Ränke im Vatikan und die des evangelischen Weltkirchenrates in Genf auf der Zunge zergehen, den Leseteufel fällt ennui an.
Daran ändert auch nicht viel, dass er am Schluss wieder genau weiß, wie die Straßen und Plätze in Rom wirklich heißen. Ein Blick auf den Stadtplan hätte es auch getan.