Inzwischen hatte der Leseteufel das Vergnügen, die beiden Autoren bei einer zum bühnenreifen Kabarettstück ausgebauten Lesung zu erleben, und so musste natürlich ihr neuester Krimi her mit dem nicht unpassenden Titel “Laienspiel”.

Kluftinger ist hin und her gerissen zwischen seinen lieb gewonnenen Gewohnheiten und den Terrorzellen, die sich in seine Allgäuer Heimat einnisten. Dabei kämpft er ohnehin schon als Laienspieler im Altusrieder “Willhelm Tell”, mit dem Umzug seiner Behörde, mit dem Tanzkurs, in den ihn seine geliebte Erika schleppt und schließlich mit einer Leiche, die ihm österreichische Kollegen sozusagen vor die Tür legen. Und wie immer, tappst Kluftinger eher unbeholfen voran, als dass man ihm kriminalistischen Spürsinn nachsagen könnte. Dafür bewundert er aufrichtig und p.c.-mäßig den Kollegen Yildrim vom BKA, der die Leitung der Ermittlungen übernimmt, als sich der Verdacht erhärtet, ein Attentat mit islamistischem Hintergrund werde im Allgäu geplant.

Das Autorenduo sollte vielleicht das ermittlungstechnische Prozedere ein bisschen gründlicher recherchieren, ehe es sich an solche Fälle wagt. Besonders glaubwürdig ist es nämlich nicht, dass ausgerechnet Kluftinger schließlich eigenhändig und auf sich gestellt das Attentat in Allgäuisch abgewandelter James Bond Manier in der letzten Sekunde verhindert. Aber Klüpfel und Kobr haben bestimmt beim Schreiben ihren Spaß gehabt.