Die Polzeikommissarin Tania Kambouri (Jg.1983) hat dieses Sachbuch mit heißer Tastatur geschrieben und der Verlag hat auf ein sorgfältiges Lektorat verzichtet, um das Buch möglichst schnell auf den Markt zu werfen. Der Leseteufel fragt sich zudem, warum nicht ein Verlag in NRW sich des Themas angenommen hat, denn Kambouri geht in Bochum auf Streife und ist auch dort als Tochter griechischer Einwanderer geboren.

In einem weitschweifigen Vor- und Nachwort beschreibt Kambouri, wie das Buch aus einem Leserbrief in der Zeitschrift der Polizeigewerkschaft entstanden ist. Dazu kommt eine 5-seitige Danksagung, in der selbst der Innenminister von NRW, Ralf Jäger, bedacht wird, der ja an der Misere in der dortigen Polizei die Hauptschuld trägt. Aber Kambouri versucht es nicht nur ihm Recht zu machen, sondern auch den ausländischen Straftätern, denen eigentlich ihr Hauptanklage gilt. Immer wieder versichert sie, nicht die rechte politische Ecke bedienen zu wollen, was schon rührend wirkt

Dabei sind die Missstände, die sie beschreibt, so gravierend, dass den Leser Verzweiflung packt ob der gesellschaftlichen Fehlentwicklungen einerseits und der blauäugigen Schönrednerei der politisch Verantwortlichen andererseits.