Leseteufel Deutsch

Josten Husch

    Das Glück von Frau Pfeiffer

Piper, München 2018

Precht

Hinter dem merkwürdigen Namen verbirgt sich eine Autorin (Jg. 1969), die als Journalistin tätig war, ehe sie mit dem Romanschreiben begann. Dieser scheint ihr bisher größter Erfolg zu sein. Wie immer bei moderner deutscher Literatur tut sich der Leseteufel schwer sowohl mit dem Stil als auch dem Inhalt dieses Romans, der allerdings auch schnell gelesen ist.

Die Protagonistin Lee, wohl Wunschbild der Autorin von sich selbst, ist frisch geschieden, lebt in London so vor sich hin, was ja die typische Existenzform deutscher Literaten ist, und trifft Bruno wieder, einen alten Freund, der sogleich bei ihr einzieht. Natürlich eine rein freundschaftliche Beziehung, denn der bisexuelle Bruno hat anderweitige Interessen. Der einzige von Liebe nach wie vor getroffene ist der Ex-Mann, der aber keine weitere Rolle spielt.

Bruno und Lee lernen eine hundertjährige Nachbarin kennen, welche die seit 48 Jahren im Keller schlummernden Gebeine ihres französischen Mannes unbedingt vor ihrem Tod noch in französischer Erde begraben sehen möchte. Da trifft es sich gut, dass Bruno an der Südwestküste Frankreichs ein Ferienhaus geerbt hat und so geht sie Geschichte ihren erwartbaren Gang.

Die sympathischste Figur ist die alte Dame, die voller Weisheit und Starrsinn alle Figuren steuert.