Kaehlbrandt Roland
Von der Schönheit der deutschen Sprache
Piper, München 2025

Der Autor ist Professor für Sprachwissenschaft in Alfter bei Bonn und in vielen Funktionen für die Pflege des Deutschen und das Lesen tätig. Sein Bestseller “Deutsch - eine Liebeserklärung” war wohl für ihn Anlass, ein weiteres populärwissenschaftliches Buch zum Thema zu verfassen.
Seine Leidenschaft für die deutsche Sprache überträgt sich sofort auf den ohnenhin geneigten Leser, der sich erinnert fühlt an Äußerungen wie “Die deutsche Sprache hat die Fähigkeit zu donnern” aus dem Barock. Kaehlbrandt als studierter Romanist zitiert viele französische Quellen, die sich kritisch zu dieser konsonantenreichen “harten” Sprache äußern und ihr die Fähigkeit zur Poesie absprechen, nur um sie wortreich und mit vielen Zitaten zu widerlegen. Das erste Drittel des Buches tut dies sprachwissenschaftlich, indem er die besonderen Eigenarten des Deutschen zur Bildung von Komposita, freier Satzstellung auf Grund der Deklination von Artikeln und Nomina, der lockeren Verwendung der Zeiten, Passivformen und dergleichen hervorhebt.
Beim Leseteufel rennt er damit offene Türen ein, der sich freut, dass es auch heute, bei der Vorherrschaft des Englischen, so viele kostbare Besonderheiten unserer Sprache hervorzuheben verdient. Nicht nur Rilke und, natürlich Goethe, zitiert er als Beweis, sondern auch moderne Dichter, poetry slam und vieles, vieles mehr.
Dann arbeitet er die verschiedenen Bereiche der deutschen Sprache ab, bis zur Fäkalsprache, die ja durchaus mit dem Englischen mithalten kann, und der schöpferischen Kraft der Dialekte.
Ein liebenswürdiges, manchmal etwas aus der Zeit gefallenes Kompendium.