Englischsprachige Literatur

Carter Alan

Des einen Freud

nautilus, Hamburg 2016

Galbraith3

Der zweite Krimi von Alan Carter heißt im Original “Getting warmer”, was sich darauf bezieht, dass sein Ermittler Cato Kwong korrupten Kollegen auf der Spur ist. Also, der deutsche Titel ist nicht nur sperrig, sondern auch unpassend. Überhaupt lässt die Übersetzung von Sabine Schulte zu wünschen übrig.

Carter trägt ziemlich dick auf, badet in unnötigen Grausamkeiten  wie Morden mittels Nagelpistole und dergleichen mehr. Cato wird diesmal als Gegenfigur Lara Sumich fast gleichberechtigt gegenüber gestellt. Das Verhältnis der beiden zu ihrem Chef Hutchens ist höchst ambivalent. Immer geht es um die Grenze zwischen polizeilichen Ermittlungen und einer zu großen Nähe zu den “Kunden”.

Der Leseteufel bekommt den Eindruck, dass sich Carter in eine Art Furor gegen jeden und alles hineinsteigert. Seine beiden Figuren müssen unverhältnismäßig viel leiden. Und die Minenfirmen, die Westaustralien zu seinem Boom verholfen haben, kommen ganz, ganz schlecht weg, die Zustände in Freemantle, wo die Handlung spielt, sowieso

Insgesamt nichts für zarte Gemüter, wenn auch der Plot durchaus spannend ist. Carter sollte sich allerdings nicht in zu viele Parallelhandlungen verzetteln. Ob ihm das im dritten Band der Reihe gelingt, wird der Leseteufel nicht weiter verfolgen.