Englischsprachige Literatur

Braddon Mary Elizabeth

Das Geheimnis der Lady Audley

dryas, e-book

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M. Braddon lebte in der zweiten Hälfte des 19. Jh. und veröffentlichte diesen Krimi 1875, eines von insgesamt 80 Büchern, die sie verfasste. Sie war schon deshalb so produktiv, weil sie mit ihrem verheirateten Verleger zusammenlebte, mit ihm 6 Kinder hatte, und nach dem Tod seiner Frau auch noch die 5 Kinder aus erster Ehe versorgen musste. Soviel zur Vorstellung vom viktorianischen Heimchen am Herd.

Die Handlung erinnert nicht zufällig an die “Dame in Weiß” von Wilkie Collins. Es geht um Ehebruch, Mord und verschwundene Ehemänner. Die Hauptperson Robert Audley, ein junger Advokat, der wenig Neigung verspürt, seinem Beruf nachzugehen, wird eher widerstrebend in den Fall seines verschwundenen Freundes George Talboys hineingezogen, der auf geheimnisvolle Weise mit dem Hause Audley verbunden ist.

Braddon erzählt gekonnt, geheimnisvoll,  ihre Naturschilderungen stimmen immer mit der Gefühlslage ihrer Protagonisten überein. Sie fühlt sich in jede ihrer Figuren ein, malt nicht simpel in Schwarz-Weiß, sondern zeigt erstaunlich moderne Ansichten darüber, wie Menschen zu Verbrechern werden können.

Im Vergleich zur sprachlichen Armut vieler moderner Krimis eine wohltuend gepflegte Tonlage.