Englischsprachige Literatur

Roberts John Maddox

Der Frevel des Clodius

Goldmann, München 1993

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Der Amerikaner Roberts (Jg. 1947) kommt vom Science Fiction Genre, was ja nicht so weit von historischen Romanen, noch dazu aus dem alten Rom, entfernt ist. Dies ist sein vierter historischer Krimi.

Roberts schildert mit großem Vergnügen und Sarkasmus diese dekadente römische Gesellschaft, in der alle korrupt bis ins Mark sind und Feldzüge, hier der des Pompejus 63 vor Christus, hauptsächlich geführt werden, um mit reicher Beute zurückzukommen.

Demgegenüber ist die Hauptfigur, der junge Decius Caecilius Metellus, zwar aus altem Adelsgeschlecht , aber von eher bescheidenen Mitteln, denn er hat sich ausgerechnet auf den Beruf des Detektivs verlegt, statt wie die anderen Beute und Reichtum  zu raffen.

In dieser Funktion ermittelt er, immer unter Lebensgefahr, gegen den Kriminellen Clodius und seine Gang, der sich in Frauenkleider in eine nur verheirateten Frauen zugängliche geheime Feier geschlichen hat, was als Frevel eher harmlos erscheint. Natürlich geht es eigentlich um eine Verschwörung, die der notorisch verschuldete, korrupte, intrigante Caesar anzettelt, um Pompejus zu schaden. Dieser Caesar wird von Roberts mit allen erdenklichen negativen Eigenschaften ausgestattet, ein echter Einpeitscher und Populist.

Da der Lateiner weiß, was aus ihm geworden ist, schon ein freches Stück Geschichtsklitterung, oder vielleicht die Wahrheit hinter dem Hype um Caesar? Auf jeden Fall eine vergnügliche, weil völlig respektlose Sicht der Geschichte!