Heyne, München 2002

Da Ellis Peters 1913 geboren wurde, ist es schier unvorstellbar, dass sie diesen historischen Krimi tatsächlich mit 89 Jahren geschrieben hat, aber das Copyright lässt es vermuten.

Von Haus aus Historikerin, hat Edith Pargeter ihre Bruder- Cadfael-Romane unter diesem Pseudonym geschrieben, und es müssen Legionen sein.

In diesem Roman aus dem England des 12. Jahrhunderts treffen wir den berühmten Bruder Cadfael in seiner Benediktiner Abtei in Shropshire, wie er das Schicksal des Mönches Aluin begleitet, der nach einem Unfall, der ihn zum Krüppel macht, sein Gewissen erleichtern und eine schlimme Tat sühnen möchte. Er hat nämlich als junger Mann eine Liebesaffäre gehabt, die zum Tod seiner Geliebten und ihres ungeborenen Kindes führte, weil er der unwilligen, bösen Schwiegermutter ein Mittel zur Abtreibung besorgen musste.

Natürlich wissen wir Leser von Anfang an, dass die Toten nicht wirklich tot sind und das “fremde Mädchen” seinerseits in eine unglückliche Liebesgeschichte verwickelt ist, die dank des Spürsinns unseres Bruders Cadfael sich doch noch zu einem happy end entwickeln kann.

Peters erzählt ihre Handlung gemächlich, mit viel Sinn für historisches Detail, ähnlich den “Lebensformen des Mittelalters” (Arno Borst) und lässt ihre Leser eintauchen in eine vergangene Welt.