Englischsprachige Literatur

Durrant Sabine

Die Hochstapler

penguin/Random House, München 2018

Galbraith3

Sabine Durrant, Journalistin und Autorin in London, hat schon mehrere erfolgreiche Romane veröffentlicht. Dieser trägt zu Recht zu ihrem Erfolg bei, wobei der deutsche Titel irreführend ist; das Original heißt “Lie to me” und entspricht der Handlung, in der Paul Morris, ein erfolgloser junger Autor, versucht, sich durchs Leben zu schmarotzen, indem er immer neue Lügengeschichten erzählt. Als er als house-sitter seine Wohnung in London an den Eigentümer abgeben muss, schleimt er sich bei Alice, einer 40jährigen, wohlhabenden Witwe mit zwei halbwüchsigen Kindern ein und reist mit ihr und ihren Freunden auf eine griechische Insel, wo Alice seit Jahren ein Ferienhaus besitzt.

Auch hier mogelt er sich so durch, wobei Andrew, der Mann der befreundeten Familie, ihm von Anfang an feindlich gesinnt ist, und auch seine Liebste erweist sich als recht launisch.

Schließlich schlägt die Katastrophe zu, als bei Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück die Leiche einer seit zwei Jahren verschwundenen jungen Frau gefunden wird. Die örtliche Polizei verdächtigt ihn immer mehr, als sich herausstellt, dass er zur fraglichen Zeit auch auf den Insel gewesen ist. All seine Lügengeschichten reiten ihn nur tiefer hinein und am Ende wartet er im griechischen Gefängnis auf seinen Prozess und muss feststellen, dass Alice ihn böse hereingelegt hat.

Die Geschichte wird von Paul in der Ich-form erzählt, da er im Gefängnis alles niederschreibt. Endlich mal eine logische Erklärung für diese Erzählform. Durrant schildert packend, wie Paul sich immer tiefer verstrickt, schließlich im Gefängnis, einsieht, was für eine miese Existenz er bisher war. Diese Katharsis ist lobenswert, den Leseteufel hätte allerdings schon interessiert, wie der Prozess ausgeht.