Leseteufel Deutsch

Hacker Katharina

    Die Habenichtse

Suhrkamp, Frankfurt 2006

Precht

Wenn der Leseteufel ein Buch erwirbt, das als bester deutschsprachiger Roman des Jahres 2006 ausgezeichnet wurde, dann herrscht freudige Erwartung auf ein Lesevergnügen vom Feinsten. Der blutrote Einband tut ein Übriges.

Und es ist ja auch richtig, dass es nicht immer am Buch liegt, wenn der Leser dann enttäuscht ist, wie schon Lichtenberg frozzelte. Aber es ist nun einmal so. Hacker verspinnt in ihrem Roman die Lebensfäden verschiedener junger Leute, fängt von mehreren Positionen aus zu erzählen an. Am ehesten überzeugt der unglücklich liebende Ungar Andras, dessen Angebetete Isabelle einen anderen heiratet und nach London zieht. Auch 9/11 spielt eine Rolle, gut, aber eigentlich lässt den Leser das alles kalt.

Hacker erzählt “von Menschen, ....die unfähig sind, mitzufühlen”, sagt der Klappentext. Und dieser Mangel an Mitgefühl überträgt sich so nachhaltig auf den Leseteufel, dass eine Lesehemmung die Folge ist. Leider!