Leseteufel Deutsch

Gruber Andreas

    Die Engelsmühle

Goldmann/Random House, München 2018

Precht

Der österreichische Autor (Jg. 1968) wendet sich in einem Vorwort an seine “Lieben Krimi-Fans” und erklärt wortreich, welche autobiografischen Züge sein Ermittler Peter Hogart trägt. Und so erfährt der unwillige Leseteufel, dass das Hauptinteresse der beiden alten Filmen und deren Paraphernalia dient.

Hogart ermittelt hier schon in seinem zweiten Fall (ursprünglich erschienen 2008), also muss Gruber über eine gewisse Fangemeinde verfügen.

Und er trägt für einen Österreicher erstaunlich dick auf, ohne jegliche morbide Noblesse. Die Morde, die zu ermitteln sind, geschehen höchst grausam, dazu kommt ein weibliches Zwillingspaar, die eine im Rollstuhl, die andere Künstlerin und femme fatale, der unser braver Gruber/Hogart sofort erliegt.

Nun traut das Leseteufelchen Krimis, die eines Zwillingspaars bedürfen, um die Handlung zu vergeheimnissen, schon überhaupt nicht.

Gruber schreibt eingängig, ohne literarischen Anspruch und der Leseteufel verabschiedet sich ohne Wehmut von ihm.