Leseteufel Deutsch

Suter Martin

    Allmen und die Libellen

Diogenes, Zürich 2011

Precht

Martin Suter ist inzwischen sehr erfolgreich und macht sich hier an den Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei ungewöhnlichen Krimihelden, denn eine gewöhnliche Ermittlerkonstellation wäre zu ordinär für Suters feinsinnigen Geschmack.

Und so lernen wir Allmen kennen, einen mittelalterlichen Lebemann, dem es mit seiner feingeistig-genussreichen Lebensweise gelungen ist, innerhalb kürzester Zeit das von seinem Vater mühsam erworbene Vermögen samt Villa durchzubringen. Er lebt mit seinem guatemaltekischen Diener Carlos im Gartenhaus seines ehemaligen Besitzes und verbringt seine Tage damit, seine Lieblingslokale aufzusuchen und seine Schulden zu verschleiern.

Eine überkandidelte Dame aus noblem, reichem Haus verschafft ihm Zugang zu diesem, so dass er dort unendlich wertvolle Jugendstilschalen stehlen und an den Dealer seines Vertrauens verkaufen kann.

Hier verwickelt Suter die Handlung hübsch verknotet, am Ende kommen Allmen und sein treuer Diener ungeschoren, ein Stück reicher, davon. Die treue Leserschar Suters wird sicher noch mehr von den Beiden hören, der Leseteufel hält sich lieber, wenn schon Krimi, an die Originale. Allmens Liebe zu Antiquitäten erinnert übrigens fatal an Louise Welsh und ihr Antiquitätenhändlerpersonal.

Zudem ist Suters an Attributen überreicher Stil etwas eintönig:....”eine schmale, kleingemusterte Krawatte und ein eierschalenfarbenes Hemd mit weichem, kleinem Kragen.” (S.8)