Leseteufel Deutsch

Maurer Jörg

    Föhnlage

Fischer, Frankfurt 2009

Precht

Bei all den Allgäu-, München- und Niederbayernkrimis hat Jörg Maurer bestimmt gedacht “Jetzt mach ich auch einmal einen Gag”. Und das hat er. “Föhnlage” liest sich wie die ausgereifte Kabarettversion der Krimis von Klüpfel/Kobr.

Die Ausgangslage ist hinreichend bizarr. Ein alteingesessenes Garmischer Bestattungsunternehmen verdient sich ein Zubrot, indem es den Särgen der verstorbenen Garmischer Kundschaft sozusagen eine Doppelbelegung mit Mafiaopfern zukommen lässt. Ins Rollen gebracht wird die Ermittlung durch den braven Kommissar Jennerwein, als eine Leiche durch die Decke des Kurhauses auf einen Konzertbesucher stürzt und ihm den Garaus macht.

Maurer findet ausreichend Gelegenheit zu beißendem Spott und der Leser zu vergnügtem Grinsen, besonders über Maurers Wortneuschöpfungen, wie zum Beispiel dem “Trittbrett-Trachtler” oder den “Topterroristen im Stand-by Modus”, um nur ein paar zu nennen.

Trotzdem ermüdet der Krimi mit der Zeit, denn die Handlung gerät immer abstruser, auch ins Hintertreffen, und das goutiert der Krimifreund eher nicht.