Leseteufel Deutsch

Kehrer Jürgen

    Wilsberg und die dritte Generation

Grafit, Dortmund 2006

Precht

Von “Und die Toten lässt man ruhen”, dem ersten Wilsberg-Krimi, bis zu diesem 16. oder gar 17. Band mit dem Privatdetektiv Wilsberg ist ein weiter Weg und vielleicht ist Kehrer ja der schriftstellerische Impetus oder das Gespür für eine gute Story abhanden gekommen; jedenfalls geriet ihm dieser Krimi zu einem ziemlich unverdaulichen Machwerk.

Ohne in Details gehen zu wollen, das würde dem Buch zu viel der Ehre antun, erfährt der Leser hier, dass die arme betrogene dritte Generation der RAF vom BND nur deshalb am Leben gehalten und zu etlichen Morden angestiftet wurde, damit die BRD und fortfolgende Systeme immer härtere Gesetze und einen wahren Überwachungsstaat einführen konnten. Dazu beschreibt Kehrer, wie die Altherrenriege des BND in einer Wandlitz-ähnlichen Siedlung streng darauf achtet, dass von diesem Komplott nichts aufkommt.

Natürlich ist es Wilsbergs ehrenvolle Aufgabe, genau dafür zu sorgen, dass endlich ordentlich aufgeklärt wird. Wie öd! So werde ich Wilsbergs detektivische Vorgeschichte nie mehr kennen lernen.