Goldmann, München 2008

“Broken Skin” heißt dieser dritte Roman der Logan McRae Serie im Original, auch nicht aussagekräftiger als die deutsche Übersetzung. Dabei hat der Übersetzer Andreas Jäger alle Lexika voll zu tun, um dem fäkalienreichen Originalton im Deutschen gerecht zu werden. Es mag nun sein, dass die Aberdeener Polizeikreise eine besondere Ausdrucksweise pflegen, aber dem Leseteufel dreht sich schon gelegentlich der Magen um.
DS Logan MacRae ist der gute Geist seines Reviers. Er erträgt ohne Klagen die cholerischen Wutanfälle seines übergewichtigen Chefs DI Insch, der hauptsächlich Süßigkeiten in obszönen Mengen in sich hineinstopft, sowie seiner Chefin DI Steel, einem zur Karikatur verkommenen lesbischen Mannweib. Liiert ist er mit PC Jackie Watson, die sich als Lockvogel zur Verfügung stellt, um einen üblen Vergewaltiger zu ertappen. Es gelingt ihr auch, aber der Junge ist Fußballstar und hat einen gerissenen Anwalt, der ihn herauspaukt, so dass Watson und Co, nicht zum einzigen Mal, als Versager dastehen. Drei Fälle muss das Team parallel lösen. Ein fahnderischer Misserfolg jagt den anderen, die Truppe wird von den Medien ganz schön vorgeführt. Und was machen sie? Jeden Misserfolg und die sehr raren Erfolge feiern sie jeweils mit einem grässlichen Absturz in einer Kneipe.
Das mag alles wirklichkeitsnah sein und ist dem Leseteufel auch zehnmal lieber als mystische Überhöhung von Ermittlerfähigkeiten, aber MacBride zeigt arg viel Interesse für abseitige Sexualpraktiken und lässt dies an dem armen PC Rickard als praktizierendem BDSM-Fan reichlich aus.
Im Nachwort versichert MacBride, dass er schon intensive Forschungen betreiben musste, um alles korrekt darzustellen. Wow!