Die Grafik auf dem Umschlagbild sagt eigentlich alles über dieses “Metaphysische Tagebuch”. Hier philosophiert ein misogyner, depressiver  Hypochonder in Tagebucheinträgen zwei Monate lang vor sich hin, vermutlich angeregt durch seine Therapeutin, die ihm außerdem tägliches Schwimmen und Radeln nahegelegt zu haben scheint.

Nun ist es auch dem Leseteufel als Laien bekannt, dass eine Depression mit absolutem Egozentrismus einhergeht. Für die Betroffenen sicher ein Teufelskreis, weil sie damit in “self-fulfilling prophesies” gefangen bleiben. Für den Leser dieses Kreisens um die eigene Persönlichkeit kaum zu ertragen und nachzuempfinden.

Da kann der Autor noch so viele prominente Zeugen seiner Gedankengänge aufbieten. Zudem ist der Stil wenig ansprechend: ”Die wirkliche Versuchung besteht darin, nicht zu wissen, in was die Versuchung tatsächlich besteht, was also in mir versucht wird.” (S. 88)