dtv, München 2009

Foenkinos, Jahrgang 1974, schrieb diesen hübschen kleinen Roman 2006, also im zarten Alter von 32 Jahren. Das erscheint deshalb bedenkenswert, weil er mit der geballten Weisheit der Jugend alles zu wissen scheint über alte Ehepaare, die schon mindestens 8 Jahre verheiratet sind und deren Liebesleben daher zum völligen Stillstand gekommen ist.

Also muss eine neue Liebe her, die Jean-Jacques das Feuer und Glück zurück gibt. Seine Claire sieht seinen heimlich Eskapaden eher amüsiert zu, da auch ihr Liebesfeuer erloschen ist.

Was für eine hübsche Konstellation, angereichert dadurch, dass natürlich auch Claire sich in den Detektiv, den sie zur Beschattung ihres Noch-Gesponses engagiert, verliebt und mit ihm durchbrennt.

Das wiederum mag ihr Jean-Jacques gar nicht, was zu aparten Verwicklungen führt.

Foenkinos erzählt das alte Spiel mit leichter Eleganz. Trotzdem klingen dem Leseteufel die letzten Zeilen eines Heine-Gedichts im Kopf: “..doch wem es just passieret, dem bricht das Herz entzwei.”