Weite_Welt

Ernestam Maria

Das verborgene Haus

btb Random House, München 2012

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Maria Ernestam ist offensichtlich eine so erfolgreiche Autorin, dass sie sich narrative Eskapaden leisten kann. Dazu kommt eine gehörige Portion Eitelkeit, denn sie setzt selbstverständlich voraus, das ihre selbstverliebte Erzählweise den Leser genauso fasziniert wie sie selbst. Das ist leider beim Leseteufel nicht der Fall, der trotz Ernestams angenehmen Stils mit den zwei ineinander verwobenen Erzählsträngen nichts anfangen kann.

Ernestam wollte über ihre Großmutter schreiben, die zwischen den Kriegen in China als Missionarin tätig war und dort zwangsläufig ein aufregendes Leben geführt hat.

Sie will aber auch die Geschichte einer massiven Ehekrise erzählen (ihrer eigenen?), was alles nicht recht zusammenpasst, genauso wenig wie der deutsche Titel etwas mit diesem Doppelroman zu tun hat. Das ist aber vermutlich auf das Übersetzerpaar zurückzuführen, die es selbst im Doppel nicht geschafft haben, einen kongenialen Titel zu finden.

Leider eine Enttäuschung, so dass Ernestams Romane in Zukunft tabu sein werden für den gequälten Leseteufel.