edition Lübbe, Bergisch Gladbach, 2001

Das ist der sechste Band der Krimiserie mit Commissario Montalbano, der im Gegensatz zu seinem Vetter, Commissario Brunetti von Donna Leon, ein echter Italiener, ja sogar Sizilianer ist, wie sein Autor Camilleri. Von daher also schon eine Freude.

Leider hat die Übersetzerin nichts Besseres zu tun, als typische italienische Redewendungen im Original stehen zu lassen, um sie dann ins Deutsche zu übersetzen. Traut sie der Authentizität der Geschichte nicht? Das ist lästig, muss aber hingenommen werden.

Der Plot selbst ist gut ausgedacht, entwickelt sich logisch, ohne unnötige Grausamkeiten, wie sie neue angelsächsische Autoren so lieben. Und die Geschichte ist jeden Moment spannend. Montalbano hat eine echte Spürnase: Am besten gefallen mir seine Kürzestgespräche mit dem über neunzigjährigen Mafiaboss Sinagra, deren Bedeutung der Leser immer erst dann versteht, wenn Montalbano darüber sinniert. Das ist Duell mit dem Florett.

Das Privatleben Montalbanos ist für den Neueinsteiger etwas unübersichtlich, das Beziehungsgeflecht aber ausbaufähig, wie es sich für einen Serienhelden gehört. Empfehlenswert.