Weite_Welt

Marklund Liza

Olympisches Feuer

Hoffmann&Campe, Hamburg 2000

Ernestam2

Marklund, Jg 1963, hat lange als Journalistin gearbeitet, bis sie 1998 ihren ersten Krimi mit der Journalistin Annika Bengtzon als Protagonistin geschrieben hat. Dass sie auf lange Erfahrung im Tagesgeschäft einer Zeitung zurückgreifen kann, tut dem Roman nicht immer gut, denn sie lenkt damit sich und Bengtzon von der Ermittlungsarbeit ab, die sie ihrer von familiärem und beruflichen Stress geplagten Protagonistin aufgeladen hat. So ist dies eigentlich weniger ein spannender Krimi, als vielmehr ein oft ermüdende Klage darüber, wie schwer es Frauen haben, die beruflichen Erfolg mit häuslichem Glück zu verbinden versuchen.

Das gilt nicht nur für Bengtzon, sondern auch für die ermordete Christina, die durch Egoismus und Durchsetzungsvermögen erfolgreiche Leiterin der Organisation der Olympischen Spiele in Schweden.

Beata Ekesjö, eine ihrer Mitarbeiterinnen, scheitert in ihrem Bestreben, sich als Bauleiterin in einer Männerwelt durchzusetzen, mit verheerenden Folgen.

Bei ihren Ermittlungen macht Annika Bengtzon ihrerseits zwar viel Wind, erkennt aber das Wesentliche, im Gegensatz zur zuständigen Polizei, nicht und muss schrecklich büßen, bis das gute Ende naht.