Weite_Welt

Lukianenko Sergej

Wächter der Nacht

Heyne, München 2005

Ernestam2

Der 42jährige Kasache Lukianenko ist offensichtlich der russische Fantasy-Autor und hat auch in Deutschland seine Fan-Gemeinde, was sicherlich mit der flüssigen Übersetzung von Christiane Pöhlmann zusammenhängt. Und Wächter-Romane gibt es inzwischen im vollen Dutzend.

Es geht im Wesentlichen um die lichten Wächter der Nacht, die die Umtriebe der Dunklen kontrollieren, die ihrerseits als Wächter des Tages die Lichten beobachten, damit das Gleichgewicht zwischen beiden nicht verloren geht.

Wir erleben alles aus der Sicht von Anton, einem jungen, mäßig begnadeten Wächter der Nacht, der nie genau weiß, welche Spiele sein Chef und Mentor Geser sich gerade mit ihm erlaubt.

Die Handlung ist auch für einen gutwilligen Fantasy-Addict wie den Leseteufel völlig wirr, die Parallelwelt der Hexen, Magier und Vampire niemals logisch und damit auch nicht spannend.

Vor diesem Hintergrund bekommt der Leseteufel umso mehr Achtung vor dem literarischen Können einer J.K.Rowling, ein Vergleich mit Tolkien würde Lukianenko ohnehin unziemlich adeln.

Also konfuses Zeug, garantiert humorfrei.

Ein einziges Detail bleibt im Gedächtnis nach 524 Seiten Schwulst: Die lichten Magier versuchten in einem gigantischen Experiment, genannt Kommunismus, die Menschen zur Besserung zu bringen. Leider ist es wegen des Versagens einer Magierin gescheitert, soll aber auf russischem Boden noch einmal versucht werden.