Weite_Welt

Ingolfsson Viktor Arnar

Das Rätsel von Flatey

Lübbe, Bergisch-Gladbach 2005

Ernestam2

Dieser euphemistisch mit dem Untertitel “Island-Krimi” versehene Heimatroman aus der Inselwelt in Islands Nordwesten spielt in den 60iger Jahren, also wohl in der guten, alten Zeit, als die isländischen Bauern ihre Island-Sagas noch auswendig rezitieren konnten, wenn sie im finsteren Winter ihre von den Island-Schafen gewonnene Island-Wolle spannen und sich nicht gerade gegenseitig umbrachten, was, wie wir wissen, selbst heute in Island nur in Krimis geschieht.

Dieser vordergründig als Krimi aufgezogene Roman um das berühmte Flateyjarbok aus dem Mittelalter spielt auf eben dieser Insel Flatey. Zwei Tote werden aufgefunden, die Kriminalpolizei ermittelt, am Ende eines jeden der vielen Kapitel wird eine Episode aus der mittelalterlichen Handschrift zitiert, in der es nur um Mord, Totschlag und Betrug geht, wie es halt so die alten Isländer getrieben haben. Alle kennen sich untereinander, und so werden die Todesfälle hinreichend aufgeklärt.

Nur die Aussicht, in Kürze selbst Island kennen zu lernen, hat das Leseteufelchen bis zum Ende durchhalten lassen.