Jugendliteratur

McGraw Eloise

Mara, Tochter des Nil

 

Grier

Das schönste, dem Leseteufel bekannte Jugendbuch. Jahrelang vergriffen, nur mit Mühen über Internet Antiquariate erhältlich, wurde es heuer wieder aufgelegt: Als Taschenbuch auf Englisch, viel besser aufgemacht aber als gebundenes Jugendbuch in Deutsch im Anrich Verlag. Auch die Übersetzung ist neu.
Es möge gestattet sein, ein wenig auszuholen. Die Geschichte erschien erstmalig 1953 und begleitete die gesamte Jugendzeit des Leseteufelchens in derartiger Intensität, dass die Begeisterung für  altägyptische Kultur schon krankhafte Züge annahm. Welche 15Jährige verbringt Nachmittage im Römer-Pelizäus-Museum (Hildesheim), um jedes Detail in den Lebensformen der alten Ägypter aufzuspüren?
Also wieder einmal ein Pinselkrimi? Ja, allerdings! Aber ein Spionage-Thriller-Liebesroman vom Feinsten. Die 17jährige Sklavin Mara wird vom Bruder des Prinzen Senmut, des engsten Günstlings der Pharaonin Hatschepsut, gekauft, um als Dolmetscherin bei der babylonischen Braut von Tutmosis zu arbeiten. Nun weiß jeder Ägypten-Fan, dass Hatschesput ihren Halbbruder Tutmosis am liebsten umgebracht hätte, um ihn vom Thron fernzuhalten. Da ihr das aber nicht rechtzeitig gelungen ist, hält sie ihn jetzt gefangen und will ihn zusätzlich erniedrigen, indem sie ihn mit dieser  Barbarenprinzessin Inanni verehelicht. Mara soll bei den Treffen des jungen Paares ausspionieren, wer mit Tutmosis verbündet ist und einen Aufstand anzetteln will. Auf der Fahrt den Nil hinauf nach Theben wird Mara aber auch von der Gegenseite zu dem gleichen Zweck angeheuert, von einem jungen Mann namens Sheftu.
Während des Lesens entsteht eine so intensive, lebendige Vorstellung vom alten Ägypten, dass man sogar den Nil riecht. Davon verliert sich auch beim Wiederlesen nach so vielen Jahren nichts.