Jugendliteratur

Lassiter Rhiannon

2367 Experiment Hex

Arena, Würzburg, 2000

Grier

Lassiter, geb. 1977, schrieb diesen Scifi-Roman mit 17 Jahren. Und er ist ein ebenso einmaliger gelungener Wurf wie vor langen Jahren “Die Outsider” von der damals 16-jährigen Susan Hinton.
Der Leser wird sofort inhaltlich und atmosphärisch in eine düstere Welt der Zukunft hineingezogen, in der die Armen irgendwo ganz unten in düsteren Straßenschluchten hausen, die von Gangs beherrscht werden, während die Wohlhabenden und Erfolgreichen hoch oben in den obersten Etagen der Wolkenkratzer residieren. Der Film “Bladerunner” diente sicher als Vorbild. Computer beherrschen die Welt und steuern die Menschen. Aus vom Beginn des 21. Jahrhunderts stammenden Experimenten sind ein paar Wesen übrig geblieben, die Hex, die mit ihrem Verstand die Computer beherrschen und steuern können, sozusagen durch absolute Konzentration. Von den Menschen werden sie verfolgt und wie bei Tierexperimenten eingesperrt und gefoltert, um ihre geheimen Fähigkeiten wissenschaftlich zu untersuchen. So ein Wesen, ein junges Mädchen, entwickelt sich zur Hauptfigur des Geschehens. Es geht darum, ihre jüngere Schwester, auch ein Hex, aus solch einem wissenschaftlichen Institut zu befreien. Es gelingt ihr und ihren Freunden, aber der Schluss bleibt doch offen. Auf jeden Fall ein packender Jugendroman, mit einem kalten, sezierenden Blick auf die Welt.