Englischsprachige Literatur

Brookmyre Christopher

Wer schlafende Hunde weckt

Galiani Berlin/Kiepenheuer&Witsch, Köln 2012

Galbraith3

Dies ist der erste Krimi des schottischen Autors (Jg.1968), der auf Deutsch erschienen ist, leidlich übersetzt von Hannes Meyer.

Der allwissende Erzähler führt hier eine Ermittlerfigur ein, die dem Leser ans Herz wachsen könnte und sehr an Stefanie Plum von J. Evanovich erinnert. Die blutjunge Jasmine Sharp arbeitet seit kurzem für ihren Onkel, den ehemaligen Cop und jetzigen Privatdetektiv Jim, der einem Korruptionsskandal bei der Polizei in Glasgow auf der Spur ist und prompt verschwindet, kaum dass Jasmine ihre ersten Misserfolge verzeichnet.

Leider ist Brookmyre nicht wirklich an dieser schrägen Figur der Jasmine interessiert, obwohl er für einen Krimiautor gerne sehr weitschweifig erzählt. Mit Tron Ingrams, einem wortkargen ehemaligen Gangster, tritt die Gegenfigur zu Jasmine auf. Dazu kommt Catherine McLeod, die polizeiliche Ermittlerin.

Sie werden in wilde Schießereien verwickelt, etliche Morde geschehen, alles trotz der ermüdenden Erzählweise Brookmyres nicht wirklich einleuchtend. Natürlich hat nicht nur Ingram, sondern auch Jasmines Familie eine düstere Vergangenheit.

Jedenfalls ist der Leseteufel froh, als sich alles einigermaßen entwirrt und das Ende naht. Evanovic liest sich ungleich amüsanter.