Englischsprachige Literatur

Parker T. Jefferson

Der stille Mann (Silent Joe)

Ullstein, München 2004

Galbraith3

Im Mittelpunkt dieses Krimis steht der junge Polizist Joe Trona, der im Rahmen seiner Ausbildung ein Jahr Dienst im Gefängnis von Orange County macht und in seiner Freizeit seinem Adoptivvater Will Trona, dem Verwaltungschef von Orange County, als Mann fürs Grobe zur Seite steht. Er hat für ihn schon viele knifflige Aufträge erledigt, dient auch als Bodyguard und in dieser Funktion begleitet er ihn eines Nachts auf ein Treffen zur Übergabe eines gekidnappten Mädchens. Stattdessen wird Will erschossen, Joe kann zwei der Täter killen, dem Mädchen zur Flucht verhelfen, aber er ist am Boden zerstört, weil er seinen vergötterten Vater verloren hat.

All dies erzählt Joe in der Ich-Form, so dass auch der Leser das Geschehen mit seinen gequälten Augen sieht. Denn diesem sympathischen stillen Joe wurde als Baby von seinem Vater Säure ins Gesicht geschüttet, so dass er mit einer völlig entstellten Gesichtshäfte leben muss, die er mit einem Hut verbirgt, so gut er kann. Seine Mutter gab ihn ins Waisenhaus, von wo ihn Trona adoptierte, als Joe 5 Jahre alt war. Was leiden wir mit ihm!

Klar, dass Joe alles daran setzt, den Mord an seinem Vater aufzuklären. Er muss dabei erkennen, dass Will in ziemlich miese Machenschaften verwickelt war, die letztlich zu seiner Ermordung führten. Aber das Gute naht, in Gestalt von June, einer Radiomoderatorin, die Joe interviewt und sich dabei in ihn verliebt. So findet Joe nicht nur die Mörder seines Vaters, sondern ein neues Glück im Leben. Vorher muss er sich aber noch auf die Suche nach seiner wahren Herkunft machen.

Alles in allem solide, spannende Unterhaltung. Parker weiß, wovon er schreibt, war Polzeiberichterstatter in Orange County und hat dort auch bis vor ein paar Jahren gelebt.