Englischsprachige Literatur

Blair Peggy

Die Geister von Havanna

Wunderlich/Rowohlt, Hamburg 2014

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 Peggy Blair ist Anwältin in Ottawa und legt mit “The Beggar`s Opera” ihren Krimi-Erstling vor. Er entstand nach einem längeren Aufenthalt in Kuba und die kanadische Ermittlerin Celia Jones ist sicher ihr alter ego.

Sie wird von der kanadischen Polizei nach Havanna geschickt, weil ihr Ermittler Mike Ellis verhaftet wurde unter dem Verdacht, einen Jungen sexuell missbraucht und ermordet zu haben. Davon erfährt der Leser zuerst aus der Sicht des Beschuldigten, dem erdrückende Beweise untergeschoben werden, dann aus der Sicht des etwas blassen kubanischen Inspektors Ramirez, der mit seinem jungen Kollegen Sanchez ermittelt und die Anklage vorbereitet. Unterstützt wird er von dem exzellenten Pathologen Apiro, einer zwergenhaften Gestalt.

Jones zweifelt zwar an der Unschuld von Ellis, der in Kanada bei einer Schießerei eine entstellende Narbe im Gesicht davongetragen hat und sozusagen auf Genesungsurlaub mit seiner Frau zu Weihnachten nach Havanna gereist ist. Der in der gleichen Nacht ermordete Junge hat Ellis am Nachmittag auf der Promenade angebettelt, dieser gab ihm Geld, geriet in Streit mit seiner schwangeren Frau, die noch am gleichen Abend nach Ottawa zurückfliegt.

Da Celia Jones nur zwei Tage Zeit hat, Ellis`Unschuld zu beweisen, ermittelt sie fieberhaft, auch der Leser tut das, und im letzten Moment gelingt es ihr, Ellis zu entlasten, er kommt frei.

Blair schildert mit viel Einfühlsamkeit die wirtschaftlichen und politischen Probleme in Kuba. Leider wendet sich Blair im letzten Viertel ihres Romans ihrer “hidden agenda” zu. Neue Verwicklungen tauchen auf, bei denen es sich um Pädophilie, Homosexualität und Geschlechtsumwandlung dreht.