Englischsprachige Literatur

McEuen Paul

Spiral

Scherz/Fischer, Frankfurt 2010

Galbraith3

Hier hat sich McEuen, “einer der weltweit führenden Nanotechnologen” (Klappentext) an der Cornell University im Staat New York nicht nur einen für ihn sehr lustigen Spaß gemacht, sondern auch seine Universität “weltweit” ins Gespräch gebracht, denn sie ist der Schauplatz dieses Thrillers.

Im Mittelpunkt steht die Ermordung des weltberühmten Mikrobiologen Liam Connor, der auch mit 82 noch an seiner Universität forscht, indem er den “Garten der Fäulnis” anlegt, ein Labor mit allen erdenklichen Schimmelpilzen, die versorgt werden von Minicrawlern, Kleinstrobotern, die angetrieben werden von einem Schimmelpilz in ihrem Inneren.

Da dreht sich dem armen Leseteufel schon der Magen um, aber es kommt natürlich noch schlimmer. Liam besitzt die einzige Probe eines tödlichen Schimmelpilzes, den die Japaner noch 1946 zur biologischen Kriegsführung entwickelt haben. Und diesen “Uzumaki” will ein reicher japanischer Kriegsveteran zwecks Hervorrufung schlimmster Pandemien in Amerika wieder in die Hände bekommen. Dazu bedient er sich einer skrupellosen japanischen Agentin, die munter und grausam vor sich hin mordet, um ihr Ziel zu erreichen.

Ihr in den Weg stellen sich der mutige Jake und Maggie, die Enkelin des greisen Liam, beide ebenfalls Wissenschaftler an der Cornell University. Auch Maggies 10jähriger Sohn Dylan muss tapfer mitkämpfen und selbstverständlich eine schleimige Armada von Pilzen.

McEuen versteht sich hervorragend darauf, sein Fachgebiet, die Nanotechnologie, anschaulich zu erklären, so dass er sicher eine studentische Fan-Gemeinde in Cornell um sich schart. Trotzdem hätte er besser bei seinem Metier bleiben sollen, oder wenigstens ein paar Kurse in kreativem Schreiben belegen können, ehe er sich an einem Thriller versucht. Dessen Gesetzmäßigkeiten hat er noch nicht so recht durchschaut.