Blessing, München 2010

Peter Mayle, Jg 1939, übte alle möglichen Berufe aus, bevor er 1975 in die Provence zog und über sein neues Zuhause Bücher schrieb, die im frankophilen England höchst erfolgreich waren. Die unerwiderte Liebe der Briten zu feiner französischer Lebensart, die gutes Essen und vor allem guten französischen Wein beinhaltet, ist immer für schriftstellerischen Erfolg gut, wie auch der Schotte Martin Walker beweist, der ebenfalls aus dem französischen Süden seine Leser in der kalten Heimat beglückt.

Mayle will das Vergnügen auch nicht durch blutigen Mord und diffizile Handlungsstränge trüben. Deshalb geht es hier um den Raub von äußerst kostbaren französischen Weinsorten aus einem Weinkeller in Kalifornien. Die Versicherung beauftragt den frankophilen Weinkenner Sam Levitt, in Frankreich zu ermitteln. Er isst und trinkt sich durch, findet ohne große Mühe und Raffinesse den gestohlenen Wein und stiehlt ihn zurück.

Alles durchsichtiger Vorwand für Mayle, sich als echter Connaisseur zu outen. Der Leseteufel ertränkt seine Langeweile in einem Glas guten Rieslings.