Englischsprachige Literatur

Mackintosh Clare

Alleine bist du nie

Bastei Lübbe, Köln 2017

Galbraith3

Clare Mackintosh arbeitete 12 Jahre bei der Polizei, ehe sie mit dem Schreiben begann. In der Figur der jungen Ermittlerin Kelly ist sicher die Autorin zu erkennen. Kelly hat immer Probleme, ihre Emotionen in den Griff zu bekommen, wurde deshalb auch schon degradiert. Andererseits aber führt ihre einfühlsame Art auch zu den entscheidenden Ermittlungserfolgen im vorliegenden Fall.

Es geht um die Ich-Erzählerin Zoe, eine geschiedene, ebenfalls sehr emotionale Mutter zweier fast erwachsener Kinder, die mit ihrem neuen Partner Simon zusammenlebt. Sie fährt regelmäßig mit der Bahn zur Arbeit in London. Als sie ein Foto von sich unter den Kontaktanzeigen  in einem Anzeigenblatt findet, fühlt sie sich verfolgt und wendet sich an die Polizei, die sie anfangs nicht ernst nimmt. Erst als zwei weitere Frauen, deren Foto auf der Kontaktseite erschienen war, ermordet aufgefunden werden, beginnen die Ermittlungen.

Nicht umsonst wird das Buch als Psychothriller verkauft. Der Perspektivenwechsel zwischen Zoe und Kelly sorgt für zusätzliche Spannung. Es geht um ein raffiniertes computergesteuertes System, das entsprechend veranlagten Männern das Stalken ahnungsloser Frauen ermöglicht.

Die Autorin hält die Zahl der Verdächtigen allzu unübersichtlich, wie meist liegt die Lösung “close at home”.

Vielleicht sollte man den Erstling “Meine Seele so kalt” aber lieber im Original lesen, die Übersetzung ist wenig ansprechend.