Englischsprachige Literatur

Lewis Beth

Wolf Road

Arctis/Atrium, Zürich 2017

Galbraith3

Beth Lewis stammt aus Cornwall, ist laut Klappentext viel in der Welt herumgereist, und hat diesen Erstling im Norden von BC (British Columbia) angesiedelt, wohl weit genug weg von ihrer eher idyllischen Heimat, so dass sie so recht in die sadomasochistischen Vollen greifen kann. Zudem wurde diese Gesellschaft durch einen Giftgas-Bombenangriff verwüstet und regrediert zu einer Art archaischer Fantasywelt. Das gilt insbesondere für die Hauptfigur Elka, die bis zu ihrem 17.Lebensjahr mit einem Trapper in der Wildnis lebt, da er sie als 7Jährige aufgenommen hat.

Das Buch beginnt mit dem Schluss, als Elka diesen Trapper, der sich als brutaler Mörder und Menschenfresser entpuppt hat, wie ein Tier jagt und stellt.

Dann erfährt der Leser, wie das kleine Mädchen von Trapper zu jagen und in der Wildnis zu überleben lernt. Es ist überviel die Rede von Schlachten, Blut, Grausamkeiten, die sich steigern, als Elka fliehen muss, weil Trapper von den Behörden als Mörder gejagt wird. Sie fällt einem brutalen Pastor in die Hände, der sie als Blutopfer für gute Ernte vorbereitet, ein Mädchenhändler sperrt sie in eine Kiste, um sie an Goldgräber auszuliefern, was sie durch blutige Morde verhindert. Mit Penelope lernt sie eine junge Frau kennen, der das gleiche Schicksal droht. Zugleich zähmt sie einen jungen Wolf, der ihr einziger wirklicher Freund ist. Mehrere kleine Jungen werden grausam abgemetzelt  und so geht es in diesem blutigen Stationendrama weiter, bis Elka endlich mit ihrem Wolf wieder in der Wildnis verschwindet.

Beth Lewis lebt hier Neigungen aus, die schon arg splatterig rüberkommen. Und mit der Natur kennt sie sich wohl nicht wirklich aus, auch wenn ihre Protagonistin Bäume und Wölfe so liebt, denn dass im November in Kanada Glühwürmchen tanzen, glaubt selbst der naivste Leser nicht. Die Autorin schließt ihre Frau Neen in ihre Danksagungen ein.