Englischsprachige Literatur

Beckett Simon

Kalte Asche

Rowohlt, Hamburg 2007

Galbraith3

Auch der zweite Thriller Becketts mit David Hunter als Helden und Ich-Erzähler entpuppt sich als Meisterwerk der düsteren Spannung. Diesmal wird der Patho-, Anthropologe und Arzt Hunter auf die abgelegene Insel Runa in den Äußeren Hebriden gerufen, um herauszufinden, ob eine dort gefundene verkohlte Leiche eines gewaltsamen Todes gestorben ist.

 Die Hauptrolle im Geschehen spielt aber die Natur, genauer ein Wintersturm, der die Verbindung zum Festland abreißen lässt, so dass Hunter, der versoffene Inspektor Fraser und sein junger Assistent Duncan in guter Agatha Christie Manier auf sich selbst gestellt sind. Diesmal wird auch kein junges Mädchen gefoltert, sondern Hunter selbst gerät von einer lebensbedrohlichen Situation in die andere, als er die zunehmende Mordrate aufzuklären versucht.

Und Beckett baut ein paar überraschende Wendungen ein, wie schon in seinem Erstling. Nur die allerletzte wirkt etwas schal, hätte er streichen können. Wieder reicht ihm für die Darstellung der Handlung an einigen Stellen der Ich-Erzähler nicht aus, was vom Erzählduktus her etwas holpert. Trotzdem, die richtige Lektüre für düstere Winterabende.