Englischsprachige Literatur

Herron Mick

Slow Horses

Diogenes, Zürich 2018

Galbraith3

Mick Herron (Jg. 1963) ist mit seiner Jackson Lamb Serie in England mehrfach ausgezeichnet worden. Herrons Vorbild ist eindeutig John le Care´ und dieser Band der Serie wohl der neueste, so dass den geübten Herron Lesern das Personal sicher bekannt ist.  Der Leseteufel hat lange gefremdelt, denn die bizarre Losertruppe des britischen Geheimdienstes, die man nach Slough House entsorgt hat, ist samt ihrem Chef Lamb gewöhnungsbedürftig.

Herron schreibt sprachverliebt, kongenial übersetzt von Stefanie Schäfer: ”Doch frühere Leben verschwinden niemals ganz. Die Häute, die wir abwerfen, hängen wir in die Garderobe: zur Sicherheit, nur für den Notfall.” (S.115). Ihn interessieren die dunklen, schäbigen Ecken von London ebenso wie die Tricks und Betrügereien der Geheimdienstleute. Die Handlung gewinnt dem gegenüber erst sehr spät langsam an Fahrt und der Autor gönnt seinen “Slow Horses” auch nur kleine Siege, aber immerhin eine interessante Neuentdeckung für den Leseteufel.