Scherz Fischer, Frankfurt 2021

Chris Hammer hat sich mit seiner Thriller-Reihe um den Journalisten Martin Scarsden an die Spitze geschrieben. Leider nimmt er sich jetzt alle erzählerischen und wohl auch autobiografischen Freiheiten heraus, die die Handlung zunehmend überfrachten. Dazu kommt ein vielleicht seinem Hauptberuf als Journalist geschuldeter Voyeurismus, der dem Leseteufel ungut aufstößt.

Aus dem Outback haben sich die beiden Hauptfiguren Scarsden und seine Geliebte Mandy inzwischen an die Gold Coast begeben, wo Mandy ein Anwesen geerbt hat. Das bietet Platz für üble Immobilienspekulationen, Orgien mit Backpackern am Strand, Aufarbeitung von Scarsdens (Hammers) Kindheitserlebnissen, Angriffe von Haien und natürlich zahlreichen Morden.

Aber die Mischung ist so krude, übertrieben, dass zumindest der Leseteufel das Interesse an der Auflösung der Handlungsknäuel verliert. Ein Trost ist die auch in der Übersetzung von Rainer Schmidt faszinierende Landschaftsschilderung.