Englischsprachige Literatur

Fox Candice

Crimson Lake

suhrkamp, Berlin 2017

Galbraith3

 Wieder freut sich der Leseteufel, eine neue australische Krimiautorin kennen zu lernen. Vor “Crimson Lake” hat sie schon eine Trilogie geschrieben, die mit dem Ned Kelly Award ausgezeichnet wurde.

Also macht sich das Leseteufelchen voller Vorfreude an die Lektüre. Die Protagonisten sind hinreichend originell: Die junge Mörderin Amanda, die sich nach 8 Jahren Gefängnis in Crimson Lake in der Nähe von Cairns als PI niedergelassen hat. Der Polizist Ted, der der schweren Vergewaltigung einer Minderjährigen beschuldigt wurde, aber dessen Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt wurde. Er flüchtet sich in die Anonymität von Crimson Lake und wird Mitarbeiter in Amandas Detektei. Natürlich holt ihn seine Vergangenheit ein, er wird gemobbt, bedroht und von zwei brutalen Polizisten zusammengeschlagen. Auch Amanda hat entsprechende Traumata zu verarbeiten.

Beide sollen den Mord an einem berühmten Schriftsteller aufklären. Leider widmet sich Fox voll Sadismus mehr der detaillierten Beschreibung dessen, was Ted alles angetan wird, auch Amanda muss hinreichend leiden. Als Ted den Fall mittels eines wenig logischen Geistesblitzes aufklärt, hat der Leser schon das Interesse verloren.

Übermächtig und ständig bedrohend wirkt die tropische Natur in die Handlung hinein. Amanda wird beim showdown im Gewittersturm fast von einem Krokodil gefressen, auch Ted kommt nur knapp mit dem Leben davon. Dass er in seiner Einsamkeit eine Gänsefamilie adoptiert hat, wirkt nicht schräg, wie von der Autorin beabsichtigt, sondern eher albern.

Dazu kommt eine recht lieblose Übersetzung von Andrea O`Brian.