Englischsprachige Literatur

Banks Carla

Wüstengrab

rowohlt, Hamburg 2007

Galbraith3

Carla Banks ist Dozentin in Sheffield und unterrichtet creative writing. Dass sie es nicht bei der Theorie des Schreibens belassen wollte, ist verständlich. Warum sie jedoch die Handlung ihres zweiten Thrillers zum großen Teil in Riad, Saudiarabien, spielen lässt, bleibt unklar. Im Vergleich zu Zoe Ferraris “Die letzte Sure” oder Christopher Buckleys “Florence of Arabia” fehlt diesem Roman ganz offensichtlich die eingehende persönliche Erfahrung mit dem Leben dort.

Die Handlung wirkt allzu konstruiert, die Rolle der Frau in der saudischen Gesellschaft wird im Ton einer belehrenden Vorlesung eher referiert, als wirklich lebendig dargestellt.

Worum geht es? Die junge Englischlehrerin Roisin zieht, frisch vermählt, mit ihrem Mann Joe Massey von London nach Riad. Sie unterrichtet an der Uni junge Frauen, streng getrennt von dem männlichen Teil des Lehrbetriebs, gegängelt von einer saudischen Professorin.

Ihr Mann, Pathologe, arbeitet, wie schon vor seiner Heirat, in einem Krankenhaus in Riad. Er ist zurückgekommen, um den Mord an seinem pakistanischen Freund Haroun aufzuklären, was aber bis zum Ende des Buches unterbleibt. Joe wird selbst in der Wüste umgebracht, junge Frauen und ein Baby verschwinden, Roisin wird nach London abgeschoben. Damien, ein englischer Freelancer in Riad, folgt ihr nach London, will ihr helfen, die zahlreichen undurchsichtigen Geschehnisse aufzuklären. Aber Banks hat ihre Mühe damit, das von ihr allzu verwickelte Handlungsgeknäuel zu entwirren.

Letzlich eine unbefriedigende Lektüre.