Heyne, München 2007

Im Original ist dieser fantastische Gerichtsroman 2005 erschienen und er hat nicht, wie sonst, den düsteren, unter Verfolgungswahn leidenden LAPD Harry Bosch als Helden, sondern den gerissenen und abgeklärten LA - Rechtsanwalt Mickey Haller. Er verteidigt erfolgreich Drogensüchtige, Kriminelle und sonstige Mitglieder aus dem kriminellen Milieu, seine zweite Ex-Frau führt ihm das Büro, die erste arbeitet bei der Staatsanwaltschaft, sie teilen sich die Sorge für die gemeinsame Tochter. Er hat sich also seine Zwischenwelt ganz leidlich eingerichtet.

Zur Aufbereitung seiner Fälle arbeitet Haller mit Raul Lewin zusammen, einem ausgebuchsten Privatermittler. Haller will nie wissen, ob seine Mandanten tatsächlich unschuldig sind, wie sie alle beteuern, sondern er will das Beste für sie herausholen, was ihm auch meistens gelingt. Und Connelly gelingt hier eine völlig neue, überzeugende Figur, ja sogar ein völlig neuer Stil.

Haller übernimmt den Fall des verwöhnten reichen Muttersöhnchens Louis Roulet, der eine Prostituierte böse mit einem Messer misshandelt hat und gedroht hat, sie zu töten. Obwohl er auf frischer Tat ertappt wird, arbeitet Haller unverdrossen an seiner Verteidigungsstrategie, als er erkennen muss, dass Roulet eine andere Prostituierte auf diese Weise getötet hat und ein Unschuldiger, den Haller verteidigt hatte, dafür ins Gefängnis gewandert ist. Da wird sein Ermittler mit Hallers eigener Waffe ermordet und Haller von der Polizei verdächtigt.

So kämpft der Anwalt einen spannenden und gefährlichen Zweifrontenkrieg, den er natürlich am Ende gewinnt. Aber wie, das ist wirklich faszinierend. Alle Achtung!